Ansprechen von Kindern

Kind wird aus einem Auto heraus ein Bonbon angeboten
Ansprechen von Kindern
Immer wieder melden Eltern oder andere Personen, dass ein Kind von einem Fremden angesprochen wurde. Kindern und Eltern Sicherheit zu vermitteln, ist in diesem Bereich wichtig.

Wie schütze ich mein Kind vor „fremden“ Tätern?

Grundfrage: zu Beginn muss man sich zunächst fragen: Wer ist für mein Kind überhaupt fremd?

Für ein Kind sind meistens NICHT fremd:

  • der Opa/die Oma der Freundin/des Freundes
  • der Postbote
  • der Mann, der täglich mit seinem Hund an der Schule vorbei geht

 

Wir wollen Sie und Ihr Kind vor allen Ansprechsituationen schützen!

Besprechen Sie daher Verhaltensweisen mit Ihrem Kind nicht nur in Bezug auf fremde Personen. Bereiten Sie es auch auf außergewöhnliche Ansprachen vor!

Sicherer Schulweg/Kindergartenweg

  • Lassen Sie Ihr Kind mit anderen zusammen gehen!
  • Ihr Kind muss wissen, dass es sich nicht mit Erwachsenen auf dem Weg unterhalten muss!
  • Bietet jemand Ihrem Kind an, es nach Hause zu fahren, sollte vorher geklärt sein, mit wem Ihr Kind mitfahren darf und mit wem nicht. Im Zweifel ist es immer wichtig, dass Ihr Kind erst bei Ihnen nachfragt.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, dass es nicht ohne Ihr Wissen in Autos einsteigen und in Häuser gehen darf. Üben Sie mit Ihrem Kind den Satz: Ich darf nicht! Das hat mein Vater/meine Mutter verboten!
  • Zeigen Sie Ihrem Kind auf dem Weg gezielte Möglichkeiten, wo es Hilfe bekommen kann (das gilt auch für Verletzungen und sonstige Sorgen). Beispiel: Hier wohnt Frau XY. Dort darfst du immer hin. - ODER - In diesem Geschäft kannst du nicht nur etwas kaufen, sondern dich auch immer an die Verkäufer richten, wenn etwas komisch ist.
  • Ermutigen Sie Ihr Kind, von verdächtigen oder komischen Situationen auf dem Schulweg zu erzählen.
  • Lassen Sie Ihr Kind immer den gleichen Weg gehen und ermutigen Sie es, sich an einen Zeitrahmen zu halten. So weiß es, dass Sie sich sorgen werden, wenn es nicht pünktlich ist und nachschauen werden.

 

Fühlt sich Ihr Kind bedroht oder hat ein komisches Bauchgefühl bei einem Menschen?

Verhaltenstipps für eine Ansprechsituation:

  • Die 110 sollte Ihr Kind kennen und wissen, dass es dort immer kostenlos anrufen darf, wenn es sich z.B. durch eine Person verängstigt ist. Erklären Sie Ihrem Kind, dass bei der 110 ein helfender Polizist/eine helfende Polizistin am Telefon sitzt. Der Polizist/die Polizistin wird seinen Namen und wo es sich gerade befindet erfragen.
  • Ihr Kind soll sich laut verhalten und gezielt andere Personen auf sich aufmerksam machen und ansprechen: Beispiel: Lassen Sie mich jetzt in Ruhe! - ODER- du mit dem Hund, hilf mir!
  • Auch ältere Kinder (oder in Selbstverteidigung unterrichtete Kinder) sollten niemals in eine Konfrontation mit einem Erwachsenen gehen sondern immer lieber: Weglaufen und laut um Hilfe rufen! Das hat nichts mit Feigheit zu tun! Erwachsene sind körperlich einfach überlegen.

Wie informiere ich mein Kind und stärke das Selbstbewusstsein?

  • Sprechen Sie im Vorfeld mit Ihrem Kind über die Wege, die es zur Schule oder zum Hobby geht.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, ohne Angst zu machen, dass es zu anderen Jugendlichen und Erwachsenen Abstand halten soll. Es gibt mehr Menschen mit guten Absichten, als mit bösen Absichten. Man kann es den Menschen nur nicht ansehen.
  • Ermutigen Sie Ihr Kind, mit allem immer zu Ihnen kommen zu dürfen.

Für Ihr Kind

  • Hör auf dein Bauchgefühl!
  • Frag zuerst Mama oder Papa
  • Du musst nicht mit anderen Erwachsenen/Jugendlichen reden!
  • Sag laut "NEIN" oder "LASS MICH IN RUHE", wenn du etwas nicht möchtest. Das ist nicht unhöflich!
  • Weglaufen ist erlaubt! Hilfe holen ist gewünscht!
  • Die Polizei hilft dir als Kind immer!

Oft ist es nur dem unüberlegten Handeln Erwachsener zuzuschreiben, wenn Sie Kinder ansprechen oder ihnen z. B. eine Mitfahrgelegenheit anbieten. Viele verdächtige Meldungen, die bei der Polizei eingehen, stellen sich später als harmlos heraus.

 

DAHER

Nicht jeder, der ein Kind anspricht, hat Böses im Sinn.

Loben Sie Ihr Kind dafür, dass es sich Ihnen anvertraut hat!

Glauben Sie Ihrem Kind und machen Sie ihm keine Vorhaltungen.

Vermeiden Sie Gerüchte und beugen Sie somit einer Hysterie oder Panik vor.

Melden Sie den Vorfall der Polizei.

 

(Quelle: Polizei HSK)

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110