Seit dem 1. September 2021 hat das Land Nordrhein-Westfalen angefangen, bei der Aufnahme von schwersten Verkehrsunfällen Verkehrsunfallaufnahmeteams (VU-Teams) mit spezieller Technik einzusetzen.
Die Digitalisierung im Straßenverkehr betrifft auch die Spurensuche nach einem Unfall. Das macht entsprechende Spezialisten bei der Polizei unerlässlich. Was an einem Tatort die Spurensicherung ist, ist an einem Unfallort das VU-Team.
Die Teams sollen vor allem bei Verkehrsunfällen mit Getöteten und Schwerstverletzten sowie bei Verkehrsunfällen nach verbotenen Kfz-Rennen mit Personenschaden zum Einsatz kommen.
Im schlimmsten Fall geht es um die Frage, wer für einen Unfall mit Todesfolge zur Rechenschaft gezogen wird.
Anhand der gesicherten Daten erstellen die Teams Unfallrekonstruktionen. Dazu gehört die Berechnung von Geschwindigkeiten, Fahrtrichtungen und möglichen Reaktionszeiten der Beteiligten. Experten des Teams arbeiten eng mit Gutachtern und technischen Spezialisten zusammen.
Die Ergebnisse der Unfallaufnahme fließen in polizeiliche Ermittlungsakten ein und bilden eine Grundlage für eventuelle Gerichtsverfahren.
Die VU-Teams der Polizei NRW sind hochmodern ausgerüstet. Zu den wichtigsten Hilfsmitteln gehören:
• Laserscanner: Diese Geräte ermöglichen es, den Unfallort in 3D zu vermessen und digital darzustellen.
• Drohnen: Luftaufnahmen bieten einen zusätzlichen Überblick und helfen bei der genauen Lagebeschreibung.
• Computergestützte Auswertungsprogramme: Spezielle Software hilft bei der Analyse und Rekonstruktion von Unfallabläufen.
Die Mitglieder des Unfallaufnahmeteams sind speziell geschult. Neben der polizeilichen Grundausbildung absolvieren sie Fortbildungen in Unfallrekonstruktion, Fahrzeugtechnik und der Bedienung der technischen Ausrüstung.
Fazit: Eine gute und professionelle Unfallaufnahme verhilft letztlich Opfern und Angehörigen zu ihrem Recht.